Beauftragung und Sendung – Glaubenszeugnis vor Ort im Gasthaus

Ein Reisebericht über jesuanische Gastfreundschaft in Mainz von Norbert Mazurowicz

Als der „kirchliche Geheimdienst“ 1998 der ND Gruppe, Thomas-Ketteler-Kreis in Mainz, hinter vorgehaltener Hand die Ankunft eines neuen Paters bei den Dominikanern avisierte, der dem Bund ND angehören soll, da war Diethard längst Teilnehmer einer Untergruppe des erwähnten erlauchten ND Kreises, dem legendären ND Wanderstammtisch.

Schon im Vorfeld seines Umzugs hatte er mit unserem Regional- und Gruppenleiter Kontakt aufgenommen. Er selbst war ein bekennender Stammtischler und hat Diethard direkt zum nächsten Stammtisch eingeladen und ihm auch die für diesen Donnerstag erwählte Gaststube mitgeteilt, die er in der fremden Stadt ohne Probleme fand. Zum Einstieg bekannte er, für ihn sei die Teilnahme an so einem Stammtisch keine Frage, natürlich käme er nun Donnerstag Abends zu uns. Auch unsere Warnungen über die Besonderheiten dieser Truppe prallten an ihm ab, – und er hat sich später auch nie beschwert, ich fürchte fast, er hat sich amüsiert.

In kurzen Stichworten: dieser Stammtisch wanderte von Gast/Weinstube zu Gaststube. Wir kannten alle Kneipen, in vielen hatten wir direkten Kontakt zur Wirtin oder wahlweise dem Bedienungspersonal. Die Meisten freuten sich, wenn wir zu ihnen kamen.

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„Beauftragt und gesandt“ –  Diethard Zils feiert 60jähriges Jubiläum seiner Priesterweihe.

Einige Stichworte mögen genügen, um den vielfältigen Lebensweg von Diethard Zils OP anzudeuten. Als Dominikaner war er in Brüssel, dem Herzen Europas ebenso aktiv, wie in den postsowjetischen Ländern Bosnien und Lettland. Polen, Ukraine und Russland sind ihm ebenso vertraut wie das katholische Rheinland zwischen Düsseldorf und Mainz. Nicht nur zahlreiche Gotteslob-Lieder geben Zeugnis von seiner fröhlichen Musikalität. Er ist ein Sprachen- und Verständigungstalent. 

In vielfältiger Weise hat Diethard den Bund geprägt. Beim der KSJ-Plattform war er ein inspirierender KSJ-Bundeskaplan. Im  Männerring hat er sich um den Ak Osteuropa gekümmert, die ND-Werkwochen in Münster begleitet und beim digitalen AufbruchsKongress mit uns den liturgischen Ausklang in der Chagall-Kirche St. Stephan gefeiert. 

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Zeitzeugeninnen und Zeitzeugen gesucht – Uni Paderborn recherchiert zum Missbrauch im Erzbistum

Gern geben wir dazu einen Aufruf weiter. Von Joe Menze.

Spätestens nach dem aktuellen Westpfahl Spilker Wastl-Gutachten aus München wissen wir, dass Zeitzeugengespräche zur Aufarbeitung und Erhellung der Taten sexuellen und spirituellen Missbrauchs äußerst wichtig sind. Die Perspektive der Betroffenen spiegelt sich sträflich selten in der Aktenlage. Systematisch versuchten sich die verantwortlichen Kirchenleitungen lieber die Täter und Institution zu schützen. Das In erschreckender Deutlichkeit haben alle Analysen und Gutachten dies herausgearbeitet.

Für das Erzbistum Paderborn ist die staatliche Universität Paderborn mit einer unabhängigen Studie zum „Sexueller Missbrauch von Minderjährigen durch Kleriker und Ordenspriester im Dienst des Erzbistums Paderborn“ beauftragt, Der Zeitraum umfasst die Zeit der Erzbischöfe Lorenz Jaeger und Johannes-Joachim Degenhardt. Beide Kardinäle sind auch im ND Mitglieder gewesen.

Der Aufruf im Wortlaut:

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Appell an die Regierungen, die über Krieg und Frieden entscheiden können

Ein Gedicht von Doris Enste.

Schafft die Waffen aus der Welt 
Da verschwendet Ihr nur Geld!!!! 
Die Waffenlobby wird profitieren 
Die andren werden nur verlieren! 
Wir haben Corona mit großem Leid 
Nicht nur hier – bereits weltweit. 
Der Klimawandel zeigt jeden Tag, 
was alles er zerstören mag. 
Schneestürme, Hochwasser, Tsunamis, Tornados 
Verwüstungen statt Paradies und Eldorados!! 
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„Der Synodale Weg muss die Wende bringen – konkret und jetzt!“

der Offene Brief katholischer Verbände und Reformgruppen an die Teilnehmenden der 3. Synodalversammlung vom 3. bis 5. Februar 2022 in Frankfurt im Wortlaut. Der ND ist Mitunterzeichner.

Mit großem persönlichem Einsatz und mit hoher moralischer, theologischer und pastoraler Verantwortung sind entscheidende Texte erarbeitet worden. Dafür sprechen wir als Reformgruppen und Verbände unseren Dank aus. Jetzt erwarten wir von den Teilnehmenden der 3. Synodalversammlung, diese wegweisenden Vorlagen mit eindeutigen Mehrheiten zu beschließen, sodass sie auch vom Vatikan wahrgenommen und akzeptiert werden.

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„Was kann man überhaupt noch erwarten und glauben?“ – Zweifel und Hoffnung vor der Synodalen Versammlung

Ein „Offener Brief“ geht auf die Reise. Und die Aussichten sind ungewiss. Beobachtungen von Joe Menze

Das Spannendste an Pressekonferenzen sind nicht die vorbereiteten und meistens erwartbaren Statements, sondern die Antworten auf die Nachfragen der Journalist*innen. Gestern hatte die Initiative „Wir sind Kirche“ eine hochkarätige Gruppe von  höchst kritischen Kirchen-Liebhaber*innen zur Pressekonferenz zusammengebracht, gut 24 Stunden, bevor 30 Organisationen einen „Offenen Brief“ an das Synodalpräsidium überreichen. Auch die ND-Leitung hat ihn für den Verband mitgezeichnet. Ich verfolgte die PK mit einem Muslim, der politisch sachverständig höchst interessiert das katholische Panoptikum beobachtete.

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„Der Kardinal“ – Ak Erneuerung startet kollektive Roman-Lektüre

Gemeinsame Lektüre in Corona-Zeiten. Ein Aufruf an Bundesgeschwister, Sympathisanten & Interessierte von Dr. Ulrich Reichmann

Der Arbeitskreis Erneuerung der Kirche startet ins neue Jahr mit einem Experiment, schreibt Ak-Leiter Dr. Ulrich Reichmann an interessierte Bundesgeschwister. „Wir möchten mit Euch gemeinsam ein Buch lesen, den Roman ‚Der Kardinal‘ von Henry Morton Robinson aus dem Jahre 1950. Das vor-konziliare Buch stammt aus der guten alten Zeit – einer heilen katholischen Welt – und spielt ab 1915 in Boston in den USA.

Der irisch-stämmige Autor Morton Robinson entstammt einer 13-köpfigen Familie und läßt auch seinen Helden, Jungkaplan Stephen Fermoyle, diesem Milieu entsprießen. Morton Robinson kann schreiben, er beschreibt die damalige historische, geographische und kirchlich-politische Situation brilliant und packend.

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Wenn es die KSJ nicht gebe, müssten wir sie zusammen erfinden!

Eigentlich hätte die KSJ-Bundeskonferenz in Altenberg gleich doppelt jubiliert: 1971 wurde die Arbeitsgemeinschaft von ND-Schülergemeinschaft und Heliand-Mädchenkreis gegründet. Vor zehn Jahren verschmolzen die beiden Verbände zur KSJ. Zur digitalen Feier & Buko überbrachte Joe Menze die Grüße vom ND.

Liebe KSJ’lerInnen und KSJ’ler,

kommt kurz mit auf 1.630 Meter Höhe über Normal Null auf den Schönblickweg nach Südtirol. Stellt Euch die atemberaubende Bergkulisse der Dolomiten und des Latemars vor. Und mitten drin: der Pitschöler Hof, bevölkert mit vierzig KSJ’ler*innen. Einfach Leben! Es gab nur ein Klo und eine Raucherbank – beide mit Bergblick.  Ein schwarzer Schlauch  in der Sonne erhitzte für die Schnellsten von der Bergwanderung das Duschwasser, aber nur für die ersten sechs Leute. Gespült wurde kollektiv in Spülwannen. Dafür gab es heißes Wasser frisch vom Herd.  

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„Mit Mut unterwegs auf dem Synodalen Weg“

Mehr Synodalität wagen, fordert der ND-Herbstrat und hat mit großer Mehrheit einen unterstützenden Antrag beschlossen – Von Joe Menze

Von Joe Menze

Im ND beschäftigen wir schon lange mit dem synodalen Gedanken, etwa mit der von Rolf Eilers initiierten Hirschberg–Ausgabe zur Synode. Im Beschuss zur „gegenwärtigen Lage der katholischen Kirche in Deutschland“ (Köln 2019) haben wir konkrete Forderungen seitens des ND an die synodale Debatte formuliert. Mit unseren Stellungnahmen zu den aktuellen Entwicklungen „Suche nach Wahrheit ist eine Frage der Moral“ (Nov. 2020) „Kirche im Nebel“ (März 2021) haben wir Erwartungen des ND an den synodalen Weg formuliert.

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Anders auf Afghanistan blicken

Die Situation in Afghanistan wühlt auf. Sehr scharf kommentierte die Neue Züricher Zeitung: „Der Westen kann die Welt nicht retten.“ Ausführlich debattierte der Bundestag in der letzten Woche die Lage und legitimierte mit großer Mehrheit eine Rettungsmission. „In den 20 Jahren wurde auch die Saat der Freiheit gesät. Daraus erwächst eine moralische Verpflichtung: Wir dürfen die Menschen nicht im Stich lassen!“, erklärte der Bundestagspräsident zu Beginn der Debatte. “

Mit dem Anspruch, Afghanistan nach unseren Vorstellungen und Werten umzugestalten, sind wir gescheitert.“, so Wolfgang Schäuble. Einen Überblick findet Ihr hier. Wer die gesamte Debatte nachlesen will, findet auf den Bundestagsseiten ein höchst lesenswertes Wortprotokoll.

Aber wie erleben Menschen aus Afghanistan die Lage? Ich habe M.-Soleiman Badri gefragt, den ich als reflektiertes Mitglied der afghanisch-islamischen Gemeinde in Paderborn kenne. In den vergangenen Jahren ist er vielfach nach Afghanistan gereist. Zur Zeit telefoniert er täglich mit Verwandten. Ein befreundeter Journalist der aus Afghanistan geflüchtet ist, bestätigt seine Beobachtungen.

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