Kurz vor 17 Uhr am verlängerten Weihnachtsfesttag. Fünf Organisator*innen und knapp siebzig Teilnehmer hocken überall in Deutschland vor den Geräten, sind für die Bundeskonferenz (kurz: Buko) ins Netz gegangen.
Noch herrscht Ruhe vor der KSJ-Buko. Die Zahlen steigen: 82. Auf der diesjährigen Agenda stehen sicher die Wahlen zur KSJ-Bundesleitung im Zentrum der Aufmerksamkeit. Zwei Bewerber*innen um die Stelle der Geistlichen Leitung und gleich drei Leute konkurrieren um die politische Bundesleitung. Spannend ist die Konstellation, weil gleich beide Plätze der KSJ-Doppelspitze zu besetzen sind.
Ozan Ardicoglu eröffnet eine Bundeskonferenz, „wie es sie nicht nie gegeben“. Das Bild sei kurz abgerauscht gewesen, erzählt der Bundesleiter. jetzt sehe er viele bekannte Gesichter auf dem Bildschirm, blicke jetzt aber in den großen einen leeren Raum, wo sich die KSJ’ler*innen sonst sitzen würden. Inhaltlich, das zeigten die die vorliegenden Anträge, werde es eine sehr gute Buko und auf dem digitalen Weg gemeinsam diskutieren. Ähnlich geht es dem zweiköpfigen Präsidium. Statt wie üblich vor einem Plenum jetzt „einfach so in einen leeren Raum zu reden: Ein komisches Gefühl“.
Am Anfang steht ein GIMP von Anna-Sophie Kleine aus dem Korintherbrief. Zum Schnelldurchlauf durch die Diözesen blitzen Bilder von den Delegierten auf. Verschiedene KSJ’ler*innen haben sich zu Bubble getroffen. Ein Erklärstück beschreibt für die Neuen Ziel und Diskussionsverfahren auf der Buko. Die GO per Zeichentrick animiert wird sich im Laufe der Buko auszahlen.
Der Konferenzjingle greift das Mainzer Jahresthema auf: Lieben, Leben, Lachen. Ähnlich poppen Zeichnungen zum perspektivischen Leitungsbericht auf (Screenshot). Ozan bedankt sich für die wunderbare Zeit seiner beiden Amtszeiten. Auf den Diözesankonferenzen und in den Ausschüssen war es toll mit Euch zusammenzuarbeiten. Eine großartige Zeit“, resümiert er die sechs Jahre. Im Chat poppen DANKE OZAN! mit Herzchen auf.
Dann startet die Antragsdebatte. Was sich nach einem drögen Thema anhört, Termine für KSJ-Räte und Konferenzen zu fixen, ist spannender als gedacht. Statt Mannheim soll ein Rat in Erfurt tagen, es läge gerade für die nordöstliche DZZ näher und sei auch ein Verkehrsknotenpunkt. Erfurt 27 Voten, Mannheim 26 Stimmen und 13 Enthaltungen. Mehr Ja- als Neinstimmen und mehr ja als Enthaltungen. Die relative Mehrheit reicht, zeigt ein Blick in die Geschäftsordnung.
An Altenberg, wo die Bundeskonferenz stattfinden soll, scheiden sich die Geister. 900 € für die Teilnahme der Delegierten ist eine Menge Geld. Auch wird an der Qualität des Essens gemäkelt. Sucht ein günstigeres Haus ist der Änderungsauftrag, wo dann seitens des Bundesamtes gekontert wird, es sei schwierig, was anderes in dieser Größe zu finden. Das Essens-Argument finde ich Banane, erwidert ein KSJ’ler. „Aber man muss ernst nehmen, wenn eine Diözese sagt, es ist zu teuer“.
Das wäre das letzte, was passieren dürfe, dass eine Diözese wegen des Geldes nicht mitfahren könne“. Wenn wir unsere Wochenenden höchstens 50 €, in Ausnahmefällen vielleicht 60 € kosteten, dann pro Delegierten und Tag 40 € zahlen zu müssen, sei arg. Ein Solidaritätsfonds löse das Problem nicht und Altenberg als Traditionsstätte der katholischen Jugendarbeit sticht auch nicht. Mit 30 Ja gegen 21 Nein und 10 Enthaltungen ist der Suchauftrag erteilt.
Bestens klappt das Begründen und Argumentieren und das Abstimmen mit open slides, so das Resümee des ersten Buko-Tages. Oder wie Paul Rogler aus dem Präsidium den Leitungsbericht kommentierte: „Von Abschiedsstimmung sollte nicht jetzt die Rede sein, auf dieser Buko geht noch richtig was.“